Eines der häufigsten Probleme bei der heimischen Eisherstellung ist die Frage, wieso das Eis zu hart zu weich ist, wenn es aus dem Tiefkühler kommt. Dafür kann es mehrere Gründe geben, zum Beispiel das Rezept oder die Temperatur im Tiefkühler.
Dass die Temperatur im Tiefkühler ein komplexeres Thema ist als ich selbst gedacht hätte, musste ich in den letzten Wochen feststellen. Nach einem Umzug hatten wir ein Problem mit unserer Kühlschrank-Tiefkühler-Kombination und ich beschloss, ein digitales Kühlschrankthermometer zu kaufen, da mir das bisher verwendete analoge Ding zu ungenau schien.

Im Internet habe ich dann diese praktische Lösung gefunden: Ein digitales Thermometer* mit zwei Sensoren, die jeweils 1x im Kühlschrank und 1x im Tiefkühler platziert werden und der magnetischen Empfängerstation, welche außen am Kühlschrank haften kann und die aktuelle Temperatur innen anzeigt sowie die minimale und maximale Temperatur seit Zurücksetzen der Messergebnisse.
Was ich zu sehen bekam, erstaunte mich sehr. Mir war zwar bewusst, dass unsere Kühl-TK-Kombi von Gorenje nicht zu den hochpreisigen Geräten gehört, aber dass die Temperatur innen so stark schwankt, hätte ich nicht vermutet.
Hier seht ihr einige Fotos der Thermometer-Anzeige. Beachtet vor allem die Minimal/Maximal-Anzeige rechts.

Die optimale Kühlschrank-Temperatur soll bei ca. 5–8°C liegen. Die ideale Tiefkühler-Temperatur bei maximal ‑18°C. Bei mir schwankt letztere zwischen ‑11°C und ‑27°C! Und das nicht nur 1x, sondern durchgehend (siehe weiteres Foto oben).
Diese Anzeige hat mir mehrere Dinge vor Augen geführt:
Zum einen natürlich, wie sinnvoll es wäre, mehr Geld für ein Kühl-TK-Kombination auszugeben, bei der sich die Temperaturbereiche getrennt voneinander regeln lassen. Denn während die Temperatur im Tiefkühler Achterbahn fährt, liegt sie im Kühlschrank mit ca. 5–11°C im passenden Bereich. Da ich nur einen Regler für beide Temperaturen habe, würde ein Ändern der Tiefkühl-Temperatur den Kühlschrank zu warm oder zu kalt werden lassen.
Zweitens zeigt es, wie wichtig ist es, einen Kühlschrank zu haben, der in der Lage ist, die Temperatur konstanter zu halten. Denn selbst wenn ich getrennte Temperaturregler habe, helfen diese wenig, wenn die Temperatur trotzdem ständig zwischen „zu warm“ und „zu kalt“ schwankt. Dieser Punkt ist beim Kauf schon schwieriger zu erkennen, weil die Hersteller dazu keine Angaben machen. Da hilft nur Testen.
Drittens zeigt es, wie sehr die Konsistenz von Eiscreme von Faktoren abhängig sein kann, die selbst das beste Rezept nicht unter Kontrolle hat. Wenn ich Eiscreme wie hier oder hier für eine gute Konsistenz bei ‑18°C bilanziere, wird sie bei ‑11°C zu weich und bei ‑27°C trotzdem zu hart sein.
Falls ihr also keinen High-End-Tiefkühler nutzt, bei dem ihr dessen aktuelle Temperatur verlässlich angezeigt bekommt, empfehle ich euch ebenfalls dieses Kühlschrank-Thermometer* , damit ihr lernt, in welchen Temperaturbereichen sich eure Kühlgeräte so aufhalten.
Und falls ihr zu denen gehört, deren Tiefkühler gerne Temperatur-DJ spielt, bleibt dann nur etwas mehr Gelassenheit und das Eis ggf. einige Minuten vor dem Verzehr aus dem Tiefkühler zu holen.
Disclaimer: Das Ding, was ich hier anpreise, ist das erste (und einzige) gewesen, was ich ausprobiert habe. Es gibt noch etliche andere, die sehr ähnlich funktionieren und sich oft nur im Aussehen vom Empfänger unterscheiden. Da ich mit meiner Version zufrieden war (nur die ‑nicht mitgelieferten- Batterien liegen etwas locker im Batteriefach), habe ich keine weiteren Tests gemacht.
Der Beitrag Eiscreme zu hart? Tiefkühler zu kalt? Kontrolle durch ein digitales Kühlschrank-Thermometer erschien zuerst auf Selbst Eis machen - Der Eis-Blog.